Ich bin verknallt in Schwester Lena. Wir haben heute sogar Händchen gehalten. Ich werde eifersüchtig, wenn sie sich auch um andere kümmert.

Ich habe heute meinen Eltern gezeigt, dass ich, ohne hilfe, auf dem Bauch liegend, meinen Kopf von der einen auf die anderen Seite drehen kann. Mami und Papa waren schwer beeindruckt.

Lieber Benedikt,

der Mensch sehr vieles lerne.
Ich erkläre alles gerne.

Im Moment bin ich verstört,
denn ich habe von Dir gehört,
Du atmest einfach nicht.
Ganz blau war Dein Gesicht.

Merke:
Die Atmung muss ganz stetig gehen,
dann wird man Dich nur rosig sehen.

Blau darf nur der Opa sein,
von Bier oder Pfälzer Wein.

Dein Opa Horst

Benedikt, Du bist noch so klein.
Zu früh  musstest Du auf der Welt schon sein –
von Mami getrennt in einem Kasten.
Das sind ganz besondere Lasten.

Doch jetzt, nachmittags gegen zwei
ist es mit der Einsamkeit vorbei.
Auf warmer Haut deckt man Dich zu.
Bei Mami und Papa liegst Du als Känguru.

Der Opa hat Dir einen Finger gereicht.
Du hast ihn gedrückt ganz leicht.

Früh hast Du das Licht der Welt erblickt,
doch wir freuen uns, lieber Benedikt.

Heute durfte ich auf Papas Brust liegen. Zweieinhalb stunden konnte ich schlafen und wurde auch dort gefüttert.

Juhu, heute darf ich zum ersten Mal aus dem Inkubator raus und auf der Mami liegen. Endlich… da wollte schon die ganze Zeit hin.

Mami wurde heute entlassen. Zum Glück dürfen meine Eltern als Begleitpersonen im Krankenhaus ganz nah bei mir bleiben.

Heute kam der letzte Nabelkatheter raus. Jetzt brauche ich zwar noch einen Zugang aber auch der wird bald weg sein und ich bekomme dann nur noch Muttermilch.

Mir wurde eine Krake ins Bett gelegt. Ich soll mit den Tentakeln spielen, dabei sind doch die Kabel an mir so viel spannender 😉

Morgens hört der Papa mich zum ersten Mal, seit der Geburt „mäh“ rufen.
Später hatte ich die erste Physiotherapie.
Abends hören Mami und Papa ein „hicks“. Ich habe Schluckauf.
Ansonsten…. Alles Gut.

Heute lag ich zum ersten Mal auf dem Bauch. Der Arterielle Nabelkatheter wurde gezogen, so dass das nun möglich ist. Meinen Rücken ziert ein feiner Flaum…. „so süß“ findet Mami.