Gedicht vom Opa II

Lieber Benedikt,

der Mensch sehr vieles lerne.
Ich erkläre alles gerne.

Im Moment bin ich verstört,
denn ich habe von Dir gehört,
Du atmest einfach nicht.
Ganz blau war Dein Gesicht.

Merke:
Die Atmung muss ganz stetig gehen,
dann wird man Dich nur rosig sehen.

Blau darf nur der Opa sein,
von Bier oder Pfälzer Wein.

Dein Opa Horst

Gedicht vom Opa

Benedikt, Du bist noch so klein.
Zu früh  musstest Du auf der Welt schon sein –
von Mami getrennt in einem Kasten.
Das sind ganz besondere Lasten.

Doch jetzt, nachmittags gegen zwei
ist es mit der Einsamkeit vorbei.
Auf warmer Haut deckt man Dich zu.
Bei Mami und Papa liegst Du als Känguru.

Der Opa hat Dir einen Finger gereicht.
Du hast ihn gedrückt ganz leicht.

Früh hast Du das Licht der Welt erblickt,
doch wir freuen uns, lieber Benedikt.

Atemlos? Nein!

Ich habe heute zum ersten Mal nach der Geburt alleine geatmet. Heute Morgen wurde ich extubiert. Jetzt habe ich zwar eine monströse Atemmaske, ich muss aber von selbst Atmen. Die Maske  und das Atemhilfsgerät halten aber einen Restdruck in meiner Lunge und ich bekomme auch noch etwas Sauerstoff dazu.